Jahresrückblick 2022

Liebe Sechtemerinnen und Sechtemer,
liebe Freund*innen unseres Dorfes,
das Jahr 2022 war in vielerlei Beziehungen ein besonderes Jahr. Noch nie hat es in der jüngeren Vergangenheit so viele Krisen gleichzeitig gegeben. Die Einschränkungen durch Corona nehmen zwar zunehmend ab, beeinflussen unser Leben aber immer noch. Der Krieg in der Ukraine geht uns nicht nur emotional sehr nahe, er hat auch ganz konkrete Auswirkungen auf unser Leben hier. Leere Regale; eine Inflation in einem Ausmaß, dass viele von uns so noch nicht erlebt haben; Energieknappheit, die wir inzwischen auch körperlich an vielen Orten spüren. Hinzu kommt ein erneuter Zustrom von Menschen aus vielen Teilen der Welt, die bei uns Schutz vor dem Hunger, Krieg und Vertreibung suchen.
Erlauben Sie mir aber bitte, dass ich in diesem Weihnachtsbrief trotzdem in erster Linie auf die Geschehnisse des vergangenen Jahres in Sechtem zurückblicke.
Gestartet sind wir in das Jahr 2022 direkt am 2. Januar mit einem großartigen Konzert unter dem Titel „Singet, springet, jubilieret!“ von dem in Sechtem sehr bekannten Trio „Schneider Cloidt König“.
Der Kinderkarnevalszug ist leider auch in diesem Jahr Corona zum Opfer gefallen. Dafür starten wir am 11. Februar 2023 wieder so richtig durch! Die Anmeldungen versprechen einen Zug „in altem Format“. Leider rechnet die Polizei nach zwei Jahren Ausfall mit noch mehr Besucher*innen, die überhaupt kein Interesse an dem Zug haben.
Von vielen sicherlich unbemerkt hat die ukrainische Erstliga Frauenmannschaft des FC Kryvbas Krywyi in der SaliArena im März ein ausgiebiges Training absolviert. Ein kleines, aber wichtiges Zeichen der Unterstützung der Ukraine in diesen schweren Zeiten.
Gleich zweimal veranstaltete die SG-Sechtem in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt der Stadt Bornheim in diesem Jahr die Ballnacht für Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren. Diese fanden im April in Sechtem und im Oktober in Bornheim statt.
Die Angst, dass zweimalige Ausfälle von Veranstaltungen den Tod dieser Tradition bedeuten könnten, ist sicher berechtigt, für das Maiansingen war sie jedoch unbegründet. Trotz des eher spartanischen Angebots haben Viele den Weg zum Weilerplatz gefunden – nach meiner Wahrnehmung sogar mehr als in der Vor-Corona-Zeit – und lauschten sehr aufmerksam den Klängen von Kirchenchor, Männergesangsverein und Tambourcorps.
Am 22. Mai haben wir das 150-jährige Bestehen des Männergesangsvereins in einem würdigen Rahmen im Pfarrheim gefeiert. Es sieht derzeit so aus, als ob auch künftige Jubiläen möglich seien. Hoffentlich!
Ende Juni hat die historische Dampflock auch wieder vor den Türen des EBAC Halt gemacht. Dessen Modellbahnbörse im November war für Anbieter und Kunden ein Erfolg. Mit 752 Gästen wurde ein neuer Besucherrekord aufgestellt. Am 1. und 2. April 2023 feiert der Verein sein 75-jähriges Jubiläum.
Anfang Juni war es nach vier Jahren wieder so weit: der Zirkus Casselly kam nach Sechtem zum Zirkusprojekt der Wendelinus Schule. Danke an alle, die das immer wieder möglich machen. Es ist ein echtes Privileg des Ortsvorstehers, sich das immer wieder mit großem Vergnügen ansehen zu dürfen!
Die Sommernachtsparty des Forums Lebendige Gemeinde Ende Juni hat bezüglich der Besucherzahlen noch nicht ganz das Vor-Corona-Niveau erreicht, es war aber ein wirklich sehr gelungener Abend!
Viele haben sich über das fehlende Stück Zaun am Fußweg zwischen Kolberger Straße und Mühlenbach bei mir beschwert. Im Zuge der Anlage des Weges war der alte Zaun entfernt, aber kein neuer errichtet worden. Mit zahlreicher ehrenamtlicher Unterstützung konnten wir diese Sicherheitslücke für unsere Kinder im August schließen.
Gleich zwei Jubiläen gab es Ende August zu feiern. Nachdem die Feier zum Zwanzigjährigen coronabedingt ausgefallen war, wurden „22 Jahre Wolfsburg“ mit einem schönen Fest begangen. Am Wochenende folgte dann der Festakt zu „25 Jahre Arche“ im Rahmen eines sehr angenehm gestalteten Gemeindefestes. Beide bei bestem Wetter.
Das Reibekuchenfest im alten „Hof Schmitz“ fand wieder im bekannten Format mit noch mehr Pfannen und einem regen Besucherandrang statt. Der Erlös ging dieses Jahr an bedürftige Familien im Ahrtal.
Der Burgenlauf Ende August musste leider ausfallen, was jedoch nicht an Corona, sondern an persönlichen Gründen im Kreis der Organisatoren lag. Aber auch hier geht es weiter: Termin im nächsten Jahr ist der 3. September 2023.
Der Sechtemer Garagentrödel hat dieses Jahr eine – geplante – Pause eingelegt (er hat in der Vergangenheit auch nur in ungeraden Jahren stattgefunden). Um die Überparteilichkeit der Dorfgemeinschaft sicherzustellen, wird er künftig nicht mehr von der SPD veranstaltet. Die Dorfgemeinschaft tritt in Zukunft selbst als Veranstalter auf. Der Termin für das kommende Jahr steht aktuell noch nicht fest.
In anderen Teilen Bornheims setzt sich die Idee eines Repair-Cafés auch immer mehr durch. Bei uns in Sechtem gibt es in der Arche schon seit vielen Jahren dieses Angebot. Schauen Sie doch mal mit Ihren defekten Sachen vorbei! Im September ist das regelmäßige Angebot wieder angelaufen.
Im September hat uns Gaby´s, bzw. Moni´s Schlemmerstube endgültig verlassen. Ich bin mir aber sicher, dass unser „Grill 21“ und „Smoker Kitchen“ die Versorgung der hungrigen Mäuler in bewährter Qualität sicherstellen kann. Gut informierte Kreise sagen zudem, dass Enzo im neuen Jahr wiederkommt.
Wieder stattgefunden hat Ende September das Streuobstwiesenfest. Trotz leichtem Regenwetter war es recht gut besucht. Neben zahlreichen Informationen und Angeboten für Kindern gab es Vorgebirgs-Kaffee, Honig vom Imkerverein und natürlich ganz viele Äpfel!
Ebenfalls Ende September fand eine große Übung der Jugend von THW, DRK und Malteser statt. Höhepunkt war eine Situation mit einer Vielzahl von Verletzten auf dem Gelände des SBB in Waldorf. Der Abschluss und die Übernachtung fand dann in der Wendelinus Grundschule statt. Es war aber eine unruhige Nacht, weil die HelferInnen nachts noch mal zu einem „Großeinsatz“ gerufen wurden …
Dass die Folge von ausgefallenen Veranstaltungen auch anders sein kann, zeigte der traditionelle Seniorennachmittag der Dorfgemeinschaft Anfang Oktober. Während die monatlichen Seniorennachmittage der katholischen Kirche wieder gut angelaufen sind, ist hier scheinbar der Faden gerissen, so dass der bestellte Musiker vor einem doch sehr beschaulichen Personenkreis spielen musste. Die Veranstaltung hat sich von der Verabschiedung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), die die persönliche Einladung der Senioren verhindert, leider nie ganz erholt. Einen Versuch werden wir aber sicher noch machen. Wer sich den Termin jetzt schon notieren mag: Der nächste Seniorennachmittag findet am Sonntag, den 8. Oktober 2023 im Blauen Haus statt.
Das Oktoberfest am 8. Oktober im festlich geschmückten Blauen Haus ist dieses Jahr ein klein wenig beschaulicher – also ohne Festzelt – ausgefallen. Aber es war bestens für das leibliche Wohl gesorgt. Viele sagen, das Festbier sei in diesem Jahr besonders lecker gewesen! Ich sage nur: O ´zapft ist! Über fehlenden Besucherstrom kann sich das Tambourcorps sicher nicht beschweren.
Viele im Dorf werden es schon gehört haben. Leider muss das Tambourcorps im nächsten Jahr – zum 100–jährigen Bestehen – den Spielbetrieb einstellen. Es hat sich über mehrere Jahre kein ausreichender Nachwuchs gefunden. Wir werden das Tambourcorps sicher noch an vielen Stellen bei unseren Veranstaltungen schmerzlich vermissen. An dieser Stelle ein ganz großer Dank für all die vielen schönen Momente, die ihr uns beschert habt!
Das „Blaue Haus“ geht dem Dorf aber nicht verloren. Die Dorfgemeinschaft wird es ab dem 1. Juli 2023 als Dorfgemeinschaftshaus übernehmen und weiter betreiben. Es steht weiterhin für Feste und Veranstaltungen zur Verfügung. Auch die Sambagruppen können weiterhin hier proben und der Seniorennachmittag wird hierhin verlagert. Das regelmäßige „offene Vereinsheim“ wird jedoch entfallen. Was ansonsten dazu kommt, wird sich zeigen.
Zur Kirmes Ende Oktober kann ich leider nicht so viel sagen, da ich mich zu der Zeit in Quarantäne befunden habe. In jedem Fall ist es uns gelungen, den vergleichsweise „großen“ Umfang inklusive Autoscooter zu erhalten.
Nachdem im letzten Jahr der Martinszug bereits eine enorme Länge erreicht hatte, konnte diese Größe gehalten werden. Es nahmen so viele Kinder teil, dass erstmals die Weckmänner knapp wurden. Der Weg führte wieder über den Hof der Familie Schmitz am Rosenweiherweg, die auch ein Grundstück für das Feuer zur Verfügung stellte. Dafür auch an dieser Stelle vielen Dank. Auch die Feuerwehr muss an dieser Stelle nochmal besonders erwähnt werden. Ohne deren Unterstützung wäre ein Martinszug in solchen Dimensionen nicht möglich.
In der Nacht auf den 17. November gab es plötzlich einen lauten Knall in Sechtem. Auch unser Dorf ist von den Sprengungen von Geldautomaten nicht verschont geblieben. Gottseidank gab es keine Verletzten und es stand relativ schnell fest, dass die Wohnungen darüber nicht in Mitleidenschaft gezogen wurden. Kunden der Volksbank können derzeit den Geldautomaten in der Kreissparkasse nutzen.
Für mich war der diesjährige Weihnachtsmarkt das absolute Highlight. So viele Besucher hatten wir noch nie, was man leider auch am frühen Ausverkauf von Waffeln und Bratwürstchen merken konnte. Aber das Wetter hat es auch extrem gut mit uns gemeint! Erinnert ihr euch noch an den Sonntag danach? Da hätte das sicherlich ganz anders ausgesehen.
Inzwischen ist auch der ökumenische Adventskalender wieder angelaufen. Die Organisatorinnen sind nicht traurig, dass sie dieses Jahr keine „3-G-Nachweise“ kontrollieren müssen. Die Teilnahme ist bisher sehr zahlreich, die Einschränkungen der letzten Jahre haben also scheinbar keinen Schaden angerichtet. Besondere Highlights waren bisher das zauberhafte Konzert des Kirchenchors und der Besuch des Nikolaus.
Wir alle blicken auf das vergangene Jahr sicher mit sehr gemischten Gefühlen zurück. Hat sich in vielen Dingen auch eine gewisse Normalität eingestellt, wissen wir alle nicht, wohin uns der Krieg in der Ukraine noch führen wird. Energieknappheit und eine immer höhere Inflation bescheren uns große Sorgen. Die Stadt hat für den Fall großflächiger Stromausfälle Notanlaufstellen eingerichtet. Eine davon ist bei uns im Feuerwehrgerätehaus an der Straßburger Straße.
Ich hoffe, dass wir uns dort aber erst zum im nächsten Jahr hoffentlich wieder stattfindenden Tag der offenen Tür der Feuerwehr wiedersehen werden!
Apropos neues Jahr: Im neuen Jahr wird dann auch der Feuerwehr-Spielplatz an der Berner Straße eröffnet. Und auch in Sachen Bolzplatz geht es weiter. Die Planung steht und alle Grundstücksfragen sind geklärt.
Zunächst wünsche ich Ihnen an dieser Stelle einen möglichst ruhigen Rest-Advent, ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Start ins Jahr 2023
Ihr Sechtemer Ortsvorsteher Rainer Züge