Mörderisches Doppel

Blut tropft noch vom Messer, die Einschussstelle mitten ins Herz ist nicht zu übersehen und im Wald von Mechernich in der Eifel findet ein Förster ein kopflose männliche Leiche. Foto: Frank Engel-Strebel
Wahrlich mörderisch geht es zu im Hause Jagusch in Sechtem. Rudolf Jagusch ist seit Jahren ein passionierter bekannter Krimi-Autor, drei Mal ließ er Hauptkommissar Stephan Tries, zuletzt 2010 in „Todesquelle“, im Vorgebirge ermitteln, jetzt kommt der „Eifelbaron“ auf den Plan. Erstmals spielt ein Krimi des 44-jährigen Verwaltungswirts im Raum Euskirchen. Herausgekommen ist ein spannender, skurriler und kurzweiliger Krimi um den kauzigen Eifeler Hauptkommissar Horst „Hotte“ Fischbach, der nun die neu gegründete Euskirchener Mordkommission leiten soll. Den „Hinterwäldlern“ zur Seite wird der junge Kölner Kollege Jan Welscher gestellt, selbstredend Eifelhasser. Warum dies so ist, obwohl er selbst von hierher stammt, erfährt der Leser erst auf der letzten Seite des 300-Seiten-Werks.
Warum lässt Jagusch nun in der Eifel ermitteln? „Ich wollte mal etwas anderes schreiben, den Charakter Fischbach, der mit seiner Harley unterwegs ist, hatte ich schon sehr lange im Kopf“. Ob Stephan Tries einen vierten Fall lösen wird, lässt Rudolf Jagusch offen, zur Zeit arbeitet der rührige Autor jedenfalls an einem Köln-Thriller, der im Herbst auf den Markt kommen soll.
Von der ersten Krimi-Seite stets an Rudolf Jaguschs Seite ist Ehefrau Susanne (44), die als Verwaltungsangestellte ebenfalls beim LVR arbeitet. Sie ist nicht nur die erste, die die neuen Werke ihres Mannes lesen darf, sie ist selber auf den Krimi-Geschmack gekommen. Ihrer kreativen Ader lässt sie bei ausgefallenen Häkel- und Strickmotiven freien Lauf. Originelle Piktogramme von der Kreideleiche, der eingangs erwähnten Mordwaffe oder Eierwärmern, die einer schwarzen Bankräubermütze nachempfunden sind – ihrer kriminalistischen Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Topflappen, Mützen oder Kissenbezüge zieren ihre Motive. Ein Hobby mit Nischencharakter, denn dass jemand Vergleichbares herstellt, hat sie noch nicht gefunden.
Sie verkauft ihre Kreationen übers Internet, demnächst sind die Eheleute Jagusch in Gemünd vor Ort, er liest, sie stellt aus. „Das Thema Krimi ist unserer Familie sehr präsent“, sagt Susanne Jagusch, auch die beiden Kinder Dana (10) und Timo (12) begeistern sich für den schwarzen Humor ihrer Eltern.
Und in Zukunft? Rudolf Jagusch hofft, dass sein „Eifelbaron“ verfilmt wird, wenn möglich mit Armin Rohde als Hotte Fischbach (Jagusch hat ihm sein Buch geschickt) und Susanne Jagusch möchte ihr Hobby weiter ausbauen. Ein mörderisches Doppel!