Wetterrückblick Juli 2021
Rückblick: Unwettermonat Juli
Trüb, etwas zu kühl und sehr nass
Ein außergewöhnlicher Wettermonat Juli endet, in dem unser schönes Sechtem mächtig Glück gehabt hat. Aber der Reihe nach. Vorab ein paar nackte Zahlen: Der Juli war in diesem Jahr außergewöhnlich trüb und sehr nass, sowie im Vergleich zum langjährigen Mittel (1991-2020) etwa 1 Grad zu kühl. Foto: Christian Commer
Die höchste Temperatur wurde am 3. Juli mit 28 Grad gemessen, zwei Tage zuvor gab es mit nur 16 Grad den niedrigsten Tageshöchstwert. Hitzetage mit über 30 Grad gab es also nicht, was ungewöhnlich ist für einen Juli.
Jahrhundertregen in Sechtem
Im (meist unbeständigen) Witterungsverlauf sticht vor allem der „große Regen“ durch Unwettertief „Bernd“ am 14. Juli heraus, der auch bei uns vielen Menschen noch sehr lange in Erinnerung bleiben dürfte. In Sechtem sind an diesem Tag rund 100 Liter Regen vom Himmel geprasselt, mehr als normal im ganzen Monat Juli und für die Region ein Jahrhundertereignis. Im Nachhinein kann man sagen, dass unser Dorf großes Glück gehabt hat: Der stärkste Niederschlag mit verbreitet über 150 Liter pro Quadratmeter zog knapp nördlich und westlich vorbei über einen Bogen vom nördlichen Bergischen Land über den Raum Köln und der Voreifel bis nach Bad Münstereifel, dem Ahrtal und dem deutsch-belgischen Grenzgebiet.
Glück im Unglück
Während sich dort eine verheerende Flutkatastrophe mit nie beobachteten Pegelständen, immensen Schäden und über 170 Todesopfern ereignete blieb es in Sechtem „nur“ bei einigen vollgelaufenen Kellern, viel Wasser auf den Feldern und überschwemmten Gärten. Auch Dickopsbach und Mühlenbach führten zwar extremes Hochwasser, blieben aber noch gerade so in ihrem Bett, wodurch großräumigere Überflutungen im Ort ausblieben.
Glück im Unglück war auch die 10-tägige trockene Wetterphase nach dem Unwetter, sodass das viele Wasser Zeit hatte abzufließen und zu versickern und die landwirtschaftlichen Schäden auf den umgebenden Feldern sich in Grenzen hielten. Dennoch gab es auch zwischen Köln und Bonn viele Flutschäden: Vollgelaufene Unterführungen, überflutete Straßen und Schienen, abgesoffene Mülldeponien, unzählige vollgelaufene Keller und Tiefgaragen und sogar kurzzeitige Stromausfälle.
Welle der Solidarität
In den Tagen nach der Flut rollte eine riesige, herzerwärmende Welle der Solidarität in Form von Hilfs- und Spendenaktionen durch Sechtem für die Opfer der Flutkatastrophe in der Eifel und in Erftstadt. So zeigte sich mal wieder: Wir Sechtemer lassen keinen in der Not allein!